Ist in den meisten Motorsportdisziplinen die Geschwindigkeit ein wesentlicher Faktor, der über Sieg oder Niederlage entscheidet, sieht die Situation beim Trialsport ganz anders aus: Hier zählen Geschicklichkeit und absolute Maschinenbeherrschung. Die Geschwindigkeit und Zeit spielen eine untergeordnete Rolle.
Abgeleitet aus dem englischen Wort try (engl. für versuch) ist bei dieser Disziplin die Aufgabenstellung, zu versuchen eine schwierige Geländepassage mit dem Motorrad fehlerfrei zu bewältigen - ohne dabei einen Fuß auf dem Boden abzusetzen bzw. mit dem Fuß den Boden zu berühren.
Ein Trial-Motorrad wird auf den Fußrasten stehend gefahren und hat deswegen keine Sitzbank, sondern nur eine Sitzmulde. Auch der Lenker ist an diese Haltung angepasst. Aufgrund seines geringen Gewichtes und des niedrigen Schwerpunktes unter dem Körper lässt es sich von geübten Fahrern fast wie ein BMX oder ein Mountainbike kontrollieren. Sein ruhiger Leerlauf sorgt dafür, dass man das Motorrad auch im Stand balancieren kann. Der gute Durchzug schon aus niedrigen Drehzahlen ist nötig, um Hindernisse schon auf kurzen Distanzen überwinden zu können. Richtig schnell werden die Motorräder dabei in den „Sektionen“ genannten Wertungsprüfungen nicht.
Was bei allen Sportarten gilt, gilt auch beim Trialsport: Wer früh anfängt, lernt schneller und kann mehr erreichen. Was ist also naheliegender, als dass man Motorrad-Trial mit dem Fahrrad ausprobiert? Genau! Aus diesem Grund wird Geschicklichkeit, Gleichgewicht, die nötige Technik und die Beherrschung des Zweirades zunächst am Fahrrad trainiert. Verwendet werden hierzu spezielle Trial-Bikes, welche - i.d.R. keine Federgabel und keinen Sattel besitzen und oftmals auch nur eine enizige Kettenübersetzung haben.
Fahrradtrial ist so nicht nur eine Trainingsmöglichkeit für Motorrad-Trial sondern auch eine eigene Sportart, in der es Wettkämpfe bis hin zur Weltmeisterschaft gibt.
Beim Fahrrad-Trial gibt es verschiedene Leistungs- und Altersklassen. So beginnen die "Kleinsten" in der Spur "Schüler C" schon mit 6 Jahren.
Der Einstieg auf Motorrädern mit herkömmlichen Verbrenner-Motoren ist ab 6 Jahren möglich. Ebenfalls ab 6 Jahren können Kinder auf Elektromotorrädern im ADAC E-Kids Cup trainieren und sich an Wettbewerben mit anderen messen.
Nach dem Umstieg auf das motorisierte Zweirad steht für den Nachwuchs in Baden-Württemberg mit der Baden-Württembergischen ADAC/DMV Jugend-Trial Meisterschaft eine Plattform zur Verfügung, um sich im Wettbewerb mit der regionalen Konkurrenz zu messen.
Deutschlandweit treffen einmal jährlich die besten Trialsportler aus den ADAC Ortsclubs beim ADAC Bundesendlauf Motorrad-Trial aufeinander und fahren den Bundesendlaufsieger unter sich aus.